Stilverzückt

Als ich die minimalistische Garderobe von ferm living das erste Mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Nach Erblicken des nicht ganz so minimalistischen Preises wurde mir allerdings schmerzlich bewusst, dass ich mir ein solches Möbelstück mit meinem studentischen Budget wohl vorerst nicht leisten kann. Aber warum nicht einfach selber machen? So kompliziert sah das Ganze schließlich nicht aus. War es auch nicht, auch wenn es trotzdem eine Weile gedauert hat, die einzelnen Arbeitsschritte in der richtigen Abfolge aneinander zu reihen. Damit es bei euch ein bisschen schneller geht, kommt hier meine DIY-Anleitung, für die ihr folgendes braucht:

Ihr beginnt mit dem Anzeichnen auf der Seite des Gurtes, an dem später die Schnalle sitzen soll. Die Punkte markieren die Abstände der Mittelpunkte der Löcher zueinander. Von rechts nach links folgendermaßen: 1 cm Rand zum Punkt - 2 cm zum nächsten Punkt - 1,5 cm Punkt zum Strich - 2 cm Strichlänge - 1,5 cm Strich zum Punkt - 2 cm zum nächsten Punkt

Die Löcher stanzt ihr jetzt mit der Lochzange aus. Dafür müsst ihr gucken, welchen Durchmesser die Hohlnieten in etwa haben. Den Schlitz schneidet ihr mit Cutter und Lineal aus, und zwar so, dass der Stietz der Schnalle vom Durchmesser her genau reinpasst.

Als nächstes fädelt ihr die Schnalle ein und beugt den Gurt an dieser Stelle um, so dass jeweils zwei Löcher übereinander liegen. Dann beginnt ihr damit, die Hohlnieten zu befestigen. Dafür Oberteil (Kappe) und Unterteil (Stift) durch die beiden Löcher aufeinander stecken und mit dem Hammer 2-3 mal kräftig drauf hauen. Ihr benötigt eine feste Unterlage, Holz ist nicht so gut geeignet, besser Stein oder Metall, beides ist unempfindlicher. Bevor ihr die anderen beiden Löcher mit der Hohlniete verbindet, müsst ihr zuvor den rechteckigen Ring durchfädeln. Dieser befindet sich danach fest zwischen beiden Hohlnieten. Das macht ihr bei beiden Gurten so.

Wenn ihr damit fertig seid, könnt ihr im Abstand von etwa 18 cm zur Schnalle schon mal ein Loch stanzen und den D-Ring wie abgebildet auffädeln. D.h. das D liegt rechts auf dem Lederriemen.

Jetzt wird es ein bisschen tricky. Schätzt euch glücklich, wenn euer räumliches Vorstellungsvermögen besser ausgeprägt ist als meins. Also: Den D-Ring schiebt ihr näher an die Schnalle heran (daran wird die Garderobe später aufgehängt). Den langen Teil des Gurtes fädelt ihr dann durch den rechteckigen Ring und in einer Schlaufe weiter durch die Schnalle. Den Stietz könnt ihr dann in das vorher gestanzte Loch einhaken. Wenn ihr das Ganze in der Länge verstellbar machen wollt, solltet ihr noch ein paar weitere Löcher dazu stanzen.

Damit ist das kompliziertere Ende erst einmal fertig und es wird wieder einfacher.

Am anderen Ende der beiden Riemen beginnt ihr wieder mit dem Anzeichnen der Löcher, mit den folgenden Abständen von rechts: 1 cm Rand zum Punkt - 2 cm zum nächsten Punkt - 8,5 cm Abstand von Punkt zu Punkt - 2 cm zum nächsten Punkt. Wichtig: Wie groß ihr den Abstand in der Mitte wählt, hängt davon ab wie viel Durchmesser euer Holzstab hat. Bei meinem sind es etwa 2 cm. Das solltet ihr vorher einfach ausprobieren, da es bspw. auch davon abhängt wie dick euer Leder ist. 

Dann stanzt ihr die Löcher wieder mit der Lochzange aus. Wieder beugt ihr den Gurt so in der Mitte, dass die Löcher jeweils aufeinander liegen und verbindet diese mit den Hohlnieten. Von vorne und aufgehängt sieht das Ganze dann so aus:

Zum Befestigen braucht ihr  Schraubhaken und Dübel. Je nach Stabilität und Bausubstanz der Decke würde ich euch empfehlen, eher Sommerkleider und Jäckchen aufzuhängen als schwere Wintermäntel. Ich hoffe ich konnte euch für die anstehenden Ostertage ein bisschen inspirieren. Viel Vergnügen beim Nachmachen!

PS: Die schönen Bügel sind übrigens von HAY.

Eine Schlafmaske ist nicht unbedingt etwas, das man sich von Herzen wünscht. Bei einem geregelten Schlafrhythmus wird sie gemeinhin nur selten benötigt. Nachdem ich jedoch im Sommer mit einer Freundin eine längere Busreise gemacht habe, habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht. Ich durchstöberte verschiedene Geschäfte, aber eine hübsche Schlafbrille war nicht so einfach aufzutreiben. Vor Weihnachten kam mir der Gedanke wieder in den Kopf und da sich mein neuestes Nähprojekt auch wunderbar als Geschenk eignet, kommt hier die Anleitung für eine individuelle Wende-Schlafmaske. Die wichtigsten Utensilien dafür sind:

Als erstes fertigt ihr eine Vorlage aus Papier an. Wenn ihr bereits eine Schlafbrille zuhause habt, nehmt diese. Ansonsten gibt es Vorlagen im Internet oder ihr zeichnet sie einfach von Hand.

Mithilfe der Vorlage schneidet ihr den Stoff zu, aus jedem Stoff eine Maske. (Ich habe vier ausgeschnitten, weil ich gleich zwei Schlafbrillen genäht habe.)

Anschließend bügelt ihr die Vlieseline auf. Dabei kommt die beschichtete Seite auf die linke Stoffseite. Den Stoff lasst ihr dann 20 Minuten zum Auskühlen liegen.

Währenddessen schneidet ihr das Gummiband und die jeweiligen Stoffstreifen zum Umhüllen zu. Wie lang das Gummi wird, entscheidet euer Kopfumfang. Ich habe eher einen kleinen Kopf und kurze Haare und habe das Band auf 36 cm geschnitten. Der Stoffstreifen sollte in jedem Falle ein paar Zentimeter länger sein, damit sich das Gummiband dehnen kann, ohne dabei den Stoff zu zerreißen. Außerdem sollte er mehr als doppelt so breit sein, so lässt er sich später besser wenden.

Den Stoffstreifen links auf links aufeinander steppen ...

... und auf rechts wenden. Das ist immer ein bisschen knifflig, am besten nehmt ihr einen langen, schmalen Stift (nicht zu spitz, sonst macht ihr den Stoff kaputt) zur Hilfe. Dann mithilfe einer Sicherheitsnadel das Gummiband durchziehen und an beiden Enden mit dem Stoffschlauch vernähen.

Das fertige Band befestigt ihr jetzt wie auf dem Foto auf der rechten Seite der einen Stoffmaske.

Die zweite Maske wird mit der linken Seite nach unten auf der ersten festgesteckt. Dabei lasst ihr eine kleine Öffnung, zu der ihr das Band herausgucken lasst. An dieser Stelle aufgepasst: Das Band dürft ihr natürlich nicht mit feststecken.

Ihr steppt also die beiden Stoffbrillen links auf links zusammen und fasst dabei das Band gleich mit ein. Das ist einfacher, wenn ihr wie ich die Brille nochmal mit einem Trickmarker nachzeichnet.

Dann wendet ihr die Brille durch die Öffnung auf rechts. An sich seid ihr jetzt schon fertig. Ich habe die Schlafbrille noch mit Füllwatte ausgepolstert, für den besseren Komfort versteht sich.

Danach müsst ihr eucht nur noch entscheiden, welche Seite ihr bevorzugt.

Fröhliches Verschenken!

Dieses DIY erfordert viel Zeit, auch wenn es nicht unbedingt danach aussieht. Dafür könnte man es aber auch schon fast als Meditation bezeichnen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: eure Hände sind danach wahnsinnig weich und duften toll. Ihr braucht:

Ich habe für die Kugeln drei unterschiedliche Grautöne genommen, weil ich fand, dass diese ganz gut miteinander harmonieren. Die Wolle müsst ihr einfach so gut wie es gut auseinander zupfen und dann kleine Häufchen bilden.

Diese Häufchen tunkt ihr dann tief in die Schüssel mit dem Seifenwasser. Lasst sie viel Wasser aufnehmen und richtig nass werden.

Danach drückt ihr das Wasser so gut es geht wieder heraus.

Eure Handfläche befeuchtet ihr ebenfalls und reibt sie mit dem Seifenstück ein. Dann rollt ihr das Häufchen in eurer Hand, solange bis eine Kugel entsteht. Da die Kugeln meist noch viel Luft enthalten, solltet ihr schrittweise vorgehen. D.h ihr legt immer wieder neue Wolle um die anfängliche Kugel herum, tunkt sie ein, drückt sie aus und rollt sie. Nur so wird die Kugel schön fest. Bevor ihr mit dem Untersetzer anfangen könnt, müsst ihr die Kugeln mit kaltem Wasser ausspülen und trocknen lassen. 

Wenn alle Kugeln getrocknet sind (das dauert etwa einen ganzen Tag), nehmt ihr Nadel und Faden zu Hand und fädelt die Kugeln einzeln mit dem Stickgarn auf. Es empfiehlt sich Stickgarn zu nehmen, weil es 1) aus Baumwolle ist (Polyestergarn kann schmelzen) und 2) im Vergleich zu einfachem Garn recht dick ist. 

Die Enden noch nicht verknoten, diese braucht ihr zum Vernähen. Ich habe mich dazu entschieden, den Untersetzer in Form eines Sechsecks zu machen. Dafür habe ich 24 Kugeln gefilzt, die ich in zwei 4er-, zwei 5er und einen 6er-Strang aufgeteilt habe.

Mit den zehn Fadenenden könnt ihr die Stränge so miteinander verbinden, dass alle Kugeln später gut zusammen halten. Wenn ihr euch an den Pfeilen orientiert, ist es relativ einfach.

Am Schluss müsst ihr nur noch die Fadenenden unsichtbar machen. Dazu habe ich am Ende eines jeden Strangs nochmal mit der Nadel in die andere Richtung durch die letzte Kugel gestochen und den Knoten zwischen zwei Filzkugeln gemacht. So verschwindet er nahezu.

Bereit zum Kochen?

Dieses Ruck-Zuck DIY eignet sich wunderbar als kleines Weihnachtsgeschenk. Neben 15 Minuten Zeit braucht ihr noch:

Zunächst benötigt ihr ein kleines, rechteckiges Strickstück. Wie groß ist euch überlassen, bei mir sind es in etwa 5 x 3 cm. Zur Info: Ich habe mit Merinowolle in Nadelstärke vier 8 Maschen angeschlagen, 24 Reihen in kraus rechts (siehe hier) gestrickt und dann abgekettet.

Nach dem Abketten die Fadenenden vernähen und abschneiden. Die abgeschnitten Enden könnt ihr gleich dazu verwenden, um sie um die eng um die Mitte des Rechtecks zu wickeln. Enden wieder abschneiden und schon habt ihr eine kleine Schleife.

Die befestigt ihr nun mit dem Kleber auf der Haarspange.

Trocknen lassen. Fertig!

Die Weihnachtszeit rückt langsam näher und für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, viele Geschenke einfach selber zu machen. Das kostet zwar etwas Zeit, spart aber Geld, ist persönlicher und meistens macht es dem Beschenkten auch noch mehr Freude. Am schönsten ist es natürlich, wenn man das Geschenk dann auch direkt benutzen kann. Daher macht dieses Schleifen Stirnband den Anfang. Ihr braucht lediglich:

Zunächst einmal müsst ihr die Maschen anschlagen. Dafür solltet ihr ungefähr wissen, wie breit das Stirnband werden soll. Wenn ihr es genau haben wollt, könnt ihr eine Maschenprobe machen oder euch an den Angaben auf der Banderole orientieren, ihr könnt es aber auch, so wie ich, schätzen. Ich habe hier graue Schurwolle verwendet und Nadeln in der Stärke 6. Damit habe ich 20 Maschen angeschlagen, was bei mir ein etwa 11 cm breites Stirnband ergibt.

Das Strickmuster ist ein Perlmuster, d.h. in der ersten Reihe strickt ihr eine Masche rechts, eine Masche links, immer im Wechsel. In der zweiten Reihe strickt ihr die Maschen genau umgekehrt wie sie erscheinen. Wenn ihr jetzt nur Bahnhof versteht, gibt es hier Hilfe. Ich stricke unheimlich gerne im Perlmuster, weil es so einfach ist und trotzdem schick aussieht.

Das macht ihr so lange, bis ihr eine Gesamtlänge von etwa 48 cm erreicht habt. Wie lang genau, hängt natürlich von eurem Kopfumfang ab. Mein Stirnband ist etwas dehnbar (hängt auch davon ab, wie eng ihr strickt) und passt ganz gut für einen durchschnittlichen Umfang von 56 cm. Am Ende kettet ihr ab. Falls ihr da Hilfe benötigt, wieder hier nachschauen. Die Fadenenden braucht ihr noch, also nicht abschneiden.

Anschließend häkelt ihr die beiden Strickenden miteinander zusammen. Dafür braucht ihr die Häkelnadel. Wenn ihr keine im Haus habt und recht lose gestrickt habt, könnt ihr auch versuchen, die Enden mit einer Stopfnadel zusammen zu nähen oder mit den Fingern die Fäden durch die Maschen zu fädeln.

Wenn die Enden in der Mitte fest verbunden sind, "knüllt" ihr das Stirnband in der Mitte zusammen...

...und bindet die Fadenenden ein paar Mal drum herum und verknotet sie dann miteinander. Theoretisch könnt ihr das Stirnband auch so lassen, wenn es euch gefällt. Ich persönlich finde es mit dem nächsten Schritt noch etwas hübscher.

Dafür braucht ihr ein sehr kleines Strickstück, im gleichen Prinzip wie oben. Ich habe 6 Maschen angeschlagen, etwa 8 cm in die Länge gestrickt und dann abgekettet.

Dieses Strickstück schlagt ihr wie eine Banderole einmal um die Mitte und verhäkelt bzw. vernäht die Enden auf der Rückseite wieder miteinander. Damit sich nichts verschiebt, könnt ihr es auch zusätzlich mit dem Strinband vernähen. Jetzt die Enden abschneiden.

Und damit ist euer Weihnachtsgeschenk für die beste Freundin auch schon fertig.