Einmal abhängen bitte: Garderobe mit Lederriemen

16:35

Als ich die minimalistische Garderobe von ferm living das erste Mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Nach Erblicken des nicht ganz so minimalistischen Preises wurde mir allerdings schmerzlich bewusst, dass ich mir ein solches Möbelstück mit meinem studentischen Budget wohl vorerst nicht leisten kann. Aber warum nicht einfach selber machen? So kompliziert sah das Ganze schließlich nicht aus. War es auch nicht, auch wenn es trotzdem eine Weile gedauert hat, die einzelnen Arbeitsschritte in der richtigen Abfolge aneinander zu reihen. Damit es bei euch ein bisschen schneller geht, kommt hier meine DIY-Anleitung, für die ihr folgendes braucht:
  • zwei Lederriemen in der gewünschten Farbe, ca. 160 x 2 cm (gut über ebay)
  • zwei dazu passende D-Ringe (mit Steg 2 cm)
  • 8 Doppel-Hohlnieten z.B. vom Sattler (kauft lieber ein paar mehr, falls eine daneben geht)
  • zwei passende Schnallen (ebenfalls 2 cm)
  • zwei rechteckige Ringe (auch 2 cm)
  • eine Holzstange, etwa 1 m lang (meine aus Eiche ist vom Baumarkt)
  • Bleistift, Cutter, Lineal (bestenfalls aus Stahl), Lochzange, Hammer, harte Unterlage
Ihr beginnt mit dem Anzeichnen auf der Seite des Gurtes, an dem später die Schnalle sitzen soll. Die Punkte markieren die Abstände der Mittelpunkte der Löcher zueinander. Von rechts nach links folgendermaßen: 1 cm Rand zum Punkt - 2 cm zum nächsten Punkt - 1,5 cm Punkt zum Strich - 2 cm Strichlänge - 1,5 cm Strich zum Punkt - 2 cm zum nächsten Punkt
Die Löcher stanzt ihr jetzt mit der Lochzange aus. Dafür müsst ihr gucken, welchen Durchmesser die Hohlnieten in etwa haben. Den Schlitz schneidet ihr mit Cutter und Lineal aus, und zwar so, dass der Stietz der Schnalle vom Durchmesser her genau reinpasst.
Als nächstes fädelt ihr die Schnalle ein und beugt den Gurt an dieser Stelle um, so dass jeweils zwei Löcher übereinander liegen. Dann beginnt ihr damit, die Hohlnieten zu befestigen. Dafür Oberteil (Kappe) und Unterteil (Stift) durch die beiden Löcher aufeinander stecken und mit dem Hammer 2-3 mal kräftig drauf hauen. Ihr benötigt eine feste Unterlage, Holz ist nicht so gut geeignet, besser Stein oder Metall, beides ist unempfindlicher. Bevor ihr die anderen beiden Löcher mit der Hohlniete verbindet, müsst ihr zuvor den rechteckigen Ring durchfädeln. Dieser befindet sich danach fest zwischen beiden Hohlnieten. Das macht ihr bei beiden Gurten so.
Wenn ihr damit fertig seid, könnt ihr im Abstand von etwa 18 cm zur Schnalle schon mal ein Loch stanzen und den D-Ring wie abgebildet auffädeln. D.h. das D liegt rechts auf dem Lederriemen.
Jetzt wird es ein bisschen tricky. Schätzt euch glücklich, wenn euer räumliches Vorstellungsvermögen besser ausgeprägt ist als meins. Also: Den D-Ring schiebt ihr näher an die Schnalle heran (daran wird die Garderobe später aufgehängt). Den langen Teil des Gurtes fädelt ihr dann durch den rechteckigen Ring und in einer Schlaufe weiter durch die Schnalle. Den Stietz könnt ihr dann in das vorher gestanzte Loch einhaken. Wenn ihr das Ganze in der Länge verstellbar machen wollt, solltet ihr noch ein paar weitere Löcher dazu stanzen.
Damit ist das kompliziertere Ende erst einmal fertig und es wird wieder einfacher.
Am anderen Ende der beiden Riemen beginnt ihr wieder mit dem Anzeichnen der Löcher, mit den folgenden Abständen von rechts: 1 cm Rand zum Punkt - 2 cm zum nächsten Punkt - 8,5 cm Abstand von Punkt zu Punkt - 2 cm zum nächsten Punkt. Wichtig: Wie groß ihr den Abstand in der Mitte wählt, hängt davon ab wie viel Durchmesser euer Holzstab hat. Bei meinem sind es etwa 2 cm. Das solltet ihr vorher einfach ausprobieren, da es bspw. auch davon abhängt wie dick euer Leder ist. 
Dann stanzt ihr die Löcher wieder mit der Lochzange aus. Wieder beugt ihr den Gurt so in der Mitte, dass die Löcher jeweils aufeinander liegen und verbindet diese mit den Hohlnieten. Von vorne und aufgehängt sieht das Ganze dann so aus:
Zum Befestigen braucht ihr  Schraubhaken und Dübel. Je nach Stabilität und Bausubstanz der Decke würde ich euch empfehlen, eher Sommerkleider und Jäckchen aufzuhängen als schwere Wintermäntel. Ich hoffe ich konnte euch für die anstehenden Ostertage ein bisschen inspirieren. Viel Vergnügen beim Nachmachen!

PS: Die schönen Bügel sind übrigens von HAY.

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